Bild S. Möller

Ab dem 01.09.2020 müssen alle Tagespflegeeinrichtungen (teilstationäre Pflege) in Hamburg einmal in der Woche bei jedem Gast und jedem Mitarbeiter einen Test vornehmen.

Im Vorfeld wurden wir mit Testmaterial und technischem Gerät ausgestattet. Nach der Schulung und der Einrichtung der Dokumentation für das Labor konnten (mussten) wir ab dem 09.09.2020 loslegen. Die erste Testreihe verlief sehr gut und wir werden uns nun an den Vorgang gewöhnen.

Trotzdem möchten wir auch einen kritischen Gedanken äußern, denn die wöchentliche Testung gibt weder den Gästen, noch dem Personal Sicherheit. Wenn ein Gast nach Hause gebracht wird, können wir nicht wissen, ob er möglicherweise bis zum nächsten Besuch Kontakt mit anderen Menschen hatte, die möglicherweise als gefährdet gelten (z.B. Angehörige, die aus ein Urlaubsgebiet kommen). Auch ist es kaum möglich, den demenziell erkrankten Menschen die Notwendigkeit eines Testes deutlich zu machen. Aber wer sich nicht testen lässt, darf nicht in die Einrichtung kommen – so will es Hamburg!

An unsere Mitarbeiter*innen hat auch keiner gedacht. Sie müssen geschult und mit besonderer Schutzausrüstung versehen werden. Es muss eine Dokumentation und Anonymisierung der Daten erfolgen. Die genommenen Proben müssen fachgerecht gelagert werden, bis das Labor diese abholt. Für diesen ganzen Zusatzaufwand erhält unsere Einrichtung keine Vergütung – wir bleiben auf den Kosten sitzen.

Wir hätten uns von Hamburg gewünscht, besonnener an die Wiedereröffnung heranzugehen. Wäre es nicht wichtiger statt einmaliger Wochentests, auf Symptome im Rahmen der Krankenbeobachtung, auf gute Hygiene und auf ein gutes Hygienekonzept zu achten? Unter Einhaltung des Mindestabstandes wäre auch ohne Testung ein Betrieb möglich. Jetzt entstehen zusätzliche Kosten auf allen Seiten (Stadt und HSB).

Aber natürlich halten wir uns an die Vorschriften und werden testen, testen, testen….

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